Buch 1 - Roter Schnee by Günter Hofé
Autor:Günter Hofé [Hofé, Günter]
Die sprache: deu
Format: epub
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Der Angriff der Roten Armee auf den Orelbogen am 12. Juli 1943 hatte die deutsche Offensive gegen Kursk endgültig zum Erliegen gebracht. Die Vorbereitungen dazu waren am 4. Juli bereits abgeschlossen. Erst als das Oberkommando der Wehrmacht am 10. Juli alle strategischen Reserven aus dem Orelbogen herausgezogen hatte, um sie am nächsten Tag in einem letzten groÃen Ansturm gegen Kursk zu werfen, traten die sowjetischen Streitkräfte an.
Nördlich Orel und im Raum Bolchow gewannen sie nur langsam Raum. Südlich Orel tobten sofort schwere zermürbende Verteidigungskämpfe. Der Hauptstoà richtete sich gegen den Ostbogen des deutschen Verteidigungssystems.
Die Nacht zum 13. Juli 1943 war ruhig, bis auf dieses Geräusch, das gelegentlich in der Ferne laufende Panzermotoren verursachen. Viele Panzermotoren. Der sowjetische Angriff gegen die nördliche Nahtlinie der Division hatte die Front in etwa dreiÃig Kilometer Breite aufgerissen, ein erstes begrenztes taktisches Ziel erreicht, aber die Ausgangsstellungen für wesentlich weiter gesteckte strategische Absichten mit aller Gründlichkeit vorbereitet.
Kein Schuà fiel. Auch nicht, als es schon stundenlang hell war. Die Sonne begann bereits wieder herabzusengen. Da faÃte um sechs Uhr ein plötzlicher Feuerschlag der offenbar umgruppierten sowjetischen Artillerie die Hauptkampflinie an beiden Kanten der Einbruchsstelle.
Wer nicht floh, wurde erschlagen, begraben, eingeebnet und in Fetzen wieder durch die Luft gewirbelt. Stück um Stück zerbröckelte unter den schweren Kalibern. Das erbarmungslose Artilleriefeuer ging wie ein Schmiedehammer so lange hernieder, bis sich die Front wiederum zu verformen und neue, noch abgesteckte Flucht begann. Weit und weiter öffneten sich die Tore.
Dann rollten die Panzer. Sie trafen auch heute auf erbitterten Widerstand. Der Nordflügel der Division wurde immer umfassender in die schweren Kämpfe verwickelt.
Eine frische Panzergrenadierdivision wurde den Panzern hier entgegengeworfen. Ein Riegel ungefüger Selbstfahrlafetten vom Typ >Ferdinand<, mit 8,8-cm-Geschützen bestückt, sowie >Nashörner< vermochten nur auf Stunden die Gewalt des Angriffs etwas zu mindern.
Jetzt hing die 6. Batterie in der Luft, ebenso die noch vor ihr liegenden Kompanien. Links war plötzlich niemand mehr. Neben Eiserberg rià es ab. Die rote Artillerie paukte nun einen kilometerlangen Streifen tief über Protzen und TroÃsteIlungen in die hintere Etappe, sicherte gleichzeitig die vorwärts rollenden Panzer mit aufgesessenen Maschinenpistolenschützen durch eine permanente Feuerwand ab.
Die 5., 6. und die 12. Batterie schossen mit nach Norden gedrehten Rohren nahezu übereinander hinweg Richtung Leski. Von dort oben schoben sich Panzerrudel unaufhaltsam feuernd vorwärts. Es konnte nicht mehr lange dauern, dann muÃten sie das offene Gelände vor Woroschilowo erreichen. Nach abgehörten Funksprüchen zu urteilen, war der Einbruch bei der Nachbardivision schon erheblich tiefer.
Major Meusel erkundigte sich: »Haben Sie die Protzen dran, Helgert?«
»Jawohl, Herr Major.«
»Lassen Sie auf jeden Fall alles zum Nahkampf fertigmachen. Der Einbruch soll nun im Raum Leski-Setucha abgeriegelt und zerschlagen werden. Deswegen müssen wir hier unter allen Umständen halten!«
»Jawohl, Herr Major. Ich mache nochmals darauf aufmerksam, daà meine Geschütze am Vorderhang stehen. Sobald der Russe auf den Hügeln über Ihrer Waldschlucht ist, dann ... «
»Dann werden Sie ihn im direkten Beschuà wieder von den Höhen hinwegfegen. Ende!«
Helgert sprach mit Leutnant Gengenbach, für den das Ganze nicht viel mehr als eine besondere Manöverlage zu sein schien. Er hatte sich in
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